Klinische Psychiatrie und Psychotherapie
Leitung: Prof. Dr. Undine Lang
Mein Hauptanliegen ist die Verbesserung und Erneuerung der psychiatrischen klinischen Praxis, um das Fach, das Wohl der Patienten und das Image der Psychiatrie als moderne medizinische Disziplin bei der nächsten Ärztegeneration zu fördern. Seit meiner Assistenzzeit an der Klinik für Psychiatrie der Charité - Universitätsmedizin Berlin beschäftige ich mich mit den am wenigsten restriktiven Behandlungsstrategien, d.h. mit einer Politik der offenen Tür in der Psychiatrie. In diesem Zusammenhang wurden in Basel in den letzten zehn Jahren Zwangsmassnahmen bis auf das Zehnfache reduziert, die Psychotherapie stärker betont, Assessments professionalisiert, die Patientenzufriedenheit massiv gesteigert, Rekurse reduziert, Komplikationen verringert und vor allem eine Haltung entwickelt, die weniger auf Sicherheit, Restriktion und Kontrolle und mehr auf Beziehung, Unterstützung und Vertrauen setzt. In diesem Zusammenhang hat unsere Abteilung im Jahr 2021 den FMH Swiss Prix de Qualite für die durchgeführte Strategie der offenen Tür gewonnen. Darüber hinaus wurden auf der Grundlage neurobiologischer Erkenntnisse im Rahmen meiner Habilitation, bei der die Rolle von Neurotrophinen, z.B. BDNF, bei psychiatrischen Störungen evaluiert wurde, verschiedene Behandlungsansätze implementiert und das Wissen über metabolische, immunologische, kardiovaskuläre und neurodegenerative Aspekte der Depression erweitert und in klinischen Studien erforscht. Im Rahmen eines Bottom Up Konzepts der translationalen Forschung wurden grundlegende neurowissenschaftliche Konzepte in die klinische Versorgung umgesetzt, was zu besseren Ergebnissen und zu einer Verbesserung der Lebensqualität führte.
In diesem Zusammenhang haben mehrere randomisierte, kontrollierte klinische Studien gezeigt, dass die Behandlungsqualität in der psychiatrischen Versorgung verbessert werden kann, d.h. verschiedene Lebensstilmodifikationen wurden insbesondere im Zusammenhang mit depressiven Störungen untersucht (z.B. Ernährung, Bewegung, Exergaming, Schlaf, tiergestützte Behandlung, Resilienz, Achtsamkeit usw.). Darüber hinaus wurde das therapeutische Potenzial der Gehirn-Darm-Achse, d. h. die Behandlung mit probiotischen Medikamenten, Serin und ketogenen Diäten, sowie das therapeutische Potenzial der Behandlung mit Psychedelika hauptsächlich in der Privatklinik untersucht. In diesem Zusammenhang haben wir prospektiv neu eingeführte Behandlungsansätze evaluiert, die auf neurowissenschaftlichen Theorien beruhen.
In den vergangenen zehn Jahren wurden unter anderem die Habilitationen von Daniel Sollberger, Thorsten Mikoteit, Johannes Wrege, Sylvie Petit-Jean, Marc Vogel, Johannes Beck, Serge Brand, Felix Müller, Dragos Inta, André Schmidt und Sebastian Euler gefördert. Geplante Habilitationen, die teilweise durch die Stiftung finanziert werden, sind die von Timur Liwinski, Jana Krückl, Eva Kowalinski, Christoph Linnemann, Tobias Melcher, Jan Sarlon, Maximilian Meyer, Nina Schweinfurth, Michael Schneider und Carl Roth.
Forschungsgruppenmitglieder
Timur Liwinski (timur.liwinski@upk.ch)
Felix Müller (Felix.mueller@upk.ch)
Eva Kowalinski (Eva.kowalinski@upk.ch)
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Orcid: Link
Undine Lang, Prof. Dr. med.
Direktorin der Klinik für Erwachsene und der Privatklinik
Wilhelm Klein-Strasse 27, 4002 Basel
undine.lang@ upk.ch