Wissenschaft trifft Praxis

Sie spielt Cello im Orchester, läuft am Engadiner Skimarathon und forscht an den UPK über Schlaf: Christine Blume.

Vor sechs Jahren kam ich mit einem Stipendium des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF ans Zentrum für Chronobiologie der UPK nach Basel – zunächst für zwei Jahre. Zu Beginn, geplagt von Heimweh, war ich mir sicher: Danach geht es zurück nach Salzburg. Doch wie so oft kam vieles anders. Als im März 2020 die Pandemie unseren Alltag veränderte, begann ich trotz aller Umstände, hier Wurzeln zu schlagen. So wuchs auch mein Wunsch, in Basel zu bleiben. Ein Grund dafür war sicher auch, dass ich an den UPK die Möglichkeit habe, Forschung, Wissenschaftskommunikation und klinische Tätigkeit als Psychologin in der Schlafambulanz des ZASS zu verbinden. Dadurch kann ich nicht nur verschiedenen Interessen nachgehen – ich bin ausserdem überzeugt davon, dass es grosse Synergien zwischen diesen drei Tätigkeitsfeldern gibt.

Als Forscherin fasziniert mich, Fragen mit wissenschaftlichen Methoden auf den Grund zu gehen. Derzeit beschäftige ich mich damit, wie wichtig Tageslicht für unseren Schlaf ist, welche Rolle körperliche Aktivität spielt und ob es so etwas wie «Frühjahrsmüdigkeit» wirklich gibt – also ob Müdigkeit und Erschöpfung über das Jahr hinweg systematisch schwanken.

Meine wissenschaftliche Qualifikation und Expertise nutze ich auch in der Wissenschaftskommunikation. Im Podcast «Über Schlafen»* von «Deutschlandfunk Nova» haben wir seit knapp zwei Jahren in rund 70 Folgen wissenschaftliche Erkenntnisse rund um den Schlaf recherchiert und verständlich aufbereitet. Es macht Spass, zusammen mit meiner Kollegin Ilka Knigge Themen aus der Forschung spannend aufzubereiten und der Hörerschaft zu vermitteln. Durch diese Arbeit habe ich mir auch ein breites Fachwissen erarbeitet, das mir wiederum in der Schlafambulanz des ZASS zugutekommt. Denn in meiner therapeutischen Tätigkeit spielen Forschung und die verständliche Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse ebenfalls eine wichtige Rolle, nicht nur, weil die kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) nach aktuellem Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse die Behandlungsmethode der Wahl bei Insomnie sein sollte, sondern weil uns Patientinnen und Patienten auch viele Fragen zum Schlaf stellen und wissenschaftlich fundierte Antworten sehr achten.

Die enge und wertschätzende Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Chronobiologie und der Schlafambulanz der UPK Basel zeigt, wie wertvoll die Verbindung von Forschung, Wissenschaftskommunikation und klinischer Praxis ist – nicht nur für mich persönlich, sondern vor allem für unsere Patientinnen und Patienten. Ich erlebe an den UPK tagtäglich, wie Wissenschaft auf Praxis trifft und wie Forschung und Therapie zum Thema Schlaf zusammenwirken können – und sollten. Dafür bin ich dankbar.

Christine Blume

Dr. Christine Blume ist Schlafexpertin am Zentrum für Chronobiologie an den UPK. Sie hat in Würzburg (D) und Cambridge (UK) Psychologie studiert und anschliessend an der Universität Salzburg (A) im Bereich der Schlafforschung doktoriert. Nach einem Postdoc wechselte sie von der Mozartstadt ans Zentrum für Chronobiologie nach Basel. Ende des vergangenen Jahres habilitierte sich Christine Blume an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel

*Für ihren Podcast «Über Schlafen» wurden Christine Blume und die Wissenschaftsjournalistin Ilka Knigge letztes Jahr mit dem Preis für Wissenschaftskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) geehrt (siehe News «
Nicht zum Einschlafen»).

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