Die Abteilung Sucht des Basler Gesundheitsdepartements veröffentlicht ihren neusten Monitoringbericht. Demzufolge stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr die Nachfrage an Hilfe in der Abteilung Verhaltenssüchten der UPK um 41 Prozent an und erreichte einen Höchstwert. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind dies 353 Beratungen im letzten Jahr (2022: 250). Die häufigsten Gründe für diese Zunahme orten die Verantwortlichen in der Glückspielsucht (38 Prozent), Onlinesucht (31 Prozent), Sexsucht (22 Prozent) und Kaufsucht (9 Prozent).
Jüngere und Sportwetten
Was könnte dazu geführt haben? «Bei der Zunahme der Beratungen zu Verhaltenssüchten zeigen sich deutliche Veränderungen bei den Geldspielprodukten, besonders bei Sportwettenangeboten», erklärt
Dr. Martin Meyer diese Entwicklung. Martin Meyer ist Oberarzt am Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen (ZAE) der UPK: «Unsere Patienten werden immer jünger – und die Gründe für ihre Sucht schildern sie uns wie folgt: die hohe digitale Verfügbarkeit, reduzierte Spielerschutzmassnahmen am Kiosk, überwältigende Werbepräsenz, der Konsumbeginn vor dem 18. Lebensjahr und die breite Akzeptanz innerhalb ihrer Peergruppen.» Der Suchtexperte warnt: «Diese Faktoren begünstigen eine rasche Suchtentwicklung beim Produkt Sportwetten. Die Betroffenen verschulden sich hoch – was für sie und ihr Umfeld über Jahre hinweg eine enorme Belastung bedeutet.»
Mehr dazu in der Medienmitteilung «Suchthilfe: Mehr Beratungsfälle bei Verhaltenssüchten» der Abteilung Sucht des Gesundheitsdeaprtement des Kantons Basel-Stadt.