Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die Wirksamkeit bisheriger Behandlungsmethoden für Depressionen ist unzureichend und es werden dringend neue Therapien gesucht. Ein Ansatzpunkt in der Forschung ist die Annahme, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien, das Darm-Mikrobiom, bei depressiven Personen verändert ist.
Forscherinnen und Forscher der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel haben nun in einer Fallstudie untersucht, ob eine Stuhltransplantation bei depressiven Patienten einen positiven Effekt auf den Verlauf depressiver Symptome hat, wenn sie zusätzlich zur herkömmlichen Therapie angewendet wird. Die Patienten mussten innerhalb von 90 Minuten 30 Kapseln schlucken, die Stuhl eines gesunden Spenders enthielten. Die Studie hat gezeigt, dass die Symptome bei beiden Patienten nach vier Wochen deutlich vermindert waren. Dieser Effekt war bei einer Patientin bis zu acht Wochen nach der Einnahme immer noch ersichtlich. Die Studie wurde unter der Leitung von Prof. Undine Lang, Direktorin der Klinik für Erwachsene und der Privatklinik der UPK, und Dr. André Schmidt, Forschungsgruppenleiter Translationale Neurowissenschaften, durchgeführt.
Die Erkenntnisse könnten die Grundlage für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Depressionen sein. Sie reihen sich in die vielversprechenden Ergebnisse der Darm-Mikrobiomforschung ein, die die UPK Basel in den letzten fünf Jahren erzielt haben.