Die Digitalisierung verändert aktuell die meisten Berufsfelder nachhaltig. Auch in der Psychiatrie finden digitale Anwendungen wie Apps immer mehr Einzug. Bislang sind die meisten auf dem Markt verfügbaren Produkte jedoch nicht wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit untersucht worden.
Um die wissenschaftliche Evidenz diesbezüglich zu erweitern und gleichzeitig Versorgungsengpässe der Klinik zu schliessen, wurde ein Forschungsprojekt durch Mitarbeitende der UPK gemeinsam mit der Universität Fribourg lanciert. Das durch den Gertrud-Thalmann-Fonds finanzierte Projekt hat das Ziel, Patientinnen und Patienten beim Übergang vom stationären in das ambulante Setting zu unterstützen. Denn die Zeit nach einem stationären Aufenthalt ist nachweislich eine Risikoperiode, weil viel der vorher dagewesenen Struktur wegfällt. Die App «go well» unterstützt Patientinnen und Patienten darum bei der Planung einer für sie bedeutsamen Tagesstruktur. Dadurch ist die App transdiagnostisch einsetzbar und bietet die Chance, mögliche Rehospitalisierungen zu vermeiden. Die App steht ab sofort Patientinnen und Patienten im stationären Setting der VTS zur Verfügung, um erste Daten zu generieren. Im weiteren Projektverlauf soll die App allen Patientinnen und Patienten zugänglich gemacht werden, die das stationäre Setting der UPK verlassen.
Im Rahmen der klinischen Versorgungsstudie soll die Effektivität der App mit einer grösseren Anzahl an Personen über einen Zeitraum von drei Monaten nach dem Austritt untersucht werden. Mitarbeitende der Studie sind Dr. Klaus Bader, Dr. Andreea Visla und Philipp Pompetzki. Alle drei sind von der Abteilung Verhaltenstherapie stationär (VTS).