Alkohol: Es geht auch mal ohne

Im Januar 2025 findet in der Schweiz zum fünften Mal der «Dry January» statt.

Die Bewegung, die ihren Ursprung in England hat, zählt inzwischen weltweit Millionen von Anhängerinnen und Anhängern. Ein alkoholfreier Monat sei, so die Initiatoren, die «effektivste Massnahme», um die Gesundheit zu fördern, das Wohlbefinden zu steigern und langfristig einen nachhaltigeren Lebensstil zu etablieren (dryjanuary.ch). Die Idee eines freiwilligen Verzichts auf Alkohol wurde 2013 in Grossbritannien lanciert. In der Schweiz wird die Aktion vom «Blauen Kreuz», dem «Fachverband Sucht», der Organisation «GREA» (Groupement Romand d’Études des Addictions) sowie «Sucht Schweiz» getragen. Unterstützt wird die Kampagne unter anderem durch die App «Try Dry», die hilfreiche Funktionen für Teilnehmende bietet.

«Unser aller Bier!»
Alkohol ist in der Schweiz tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der Pro-Kopf-Konsum liegt bei etwa acht Litern reinem Alkohol pro Jahr. Rund 85 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre trinken regelmässig – jede fünfte Person jedoch in problematischem Ausmass. Die Folgen sind weitreichend: Kinder und Jugendliche, deren Körper und Gehirn sich noch in der Entwicklung befinden, leiden besonders unter den Auswirkungen von Alkohol. Hinzu kommen soziale und wirtschaftliche Konsequenzen, die betroffene Familien und die Gesellschaft als Ganzes belasten. Alkohol ist zudem ein zentraler Faktor bei Gewalttaten.

In der Schweiz gelten etwa 250'000 Menschen als alkoholabhängig. Täglich sterben durchschnittlich vier Personen an den Folgen übermässigen Alkoholkonsums. Zwar ist der Alkoholkonsum in der Bevölkerung insgesamt rückläufig, doch ist die Entwicklung bei den besonders gefährdeten 15- bis 24-Jährigen weiterhin besorgniserregend. «Besonders besorgniserregend ist, dass bei ihnen vor allem das Rauschtrinken* weit verbreitet ist, bei Frauen in diesem Alter sind es 20,4 Prozent, bei Männern 31,4 Prozent», erklärt Dr. Margit Proescholdt. Laut der Oberärztin am Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen (ZAE) an den UPK geht Rauschtrinken vor allem mit einem hohen Risiko für akute körperliche Schäden wie Alkoholvergiftung, Unfälle, akute Organschädigungen, psychische Schäden wie etwa Filmriss, Risikoverhalten sowie auch Probleme in der Schule und im Beruf einher. «Rauschtrinken kann zudem das Risiko einer späteren Abhängigkeit erhöhen. Und selbst in geringen Dosen gilt Alkohol als karzinogen und wird mit einer Vielzahl von Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.»      

Auf Bundesebene laufen derzeit verschiedene Projekte zur Alkoholprävention. Dazu zählt unter anderem eine Wirkungsanalyse des «Dry January» für die Jahre 2024 bis 2026. Weitere Informationen sind auf den Websites der unterstützenden Organisationen – «Blaues Kreuz», «Fachverband Sucht», «GREA» und «Sucht Schweiz» – zugänglich.

* Von Rauschtrinken spricht man, wenn Frauen vier oder mehr Gläser und Männer fünf oder mehr Gläser bei einem Anlass konsumieren.

Notfallkontakt

Erwachsene:

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Universitäre Psychiatrische Kliniken (UPK) Basel
Wilhelm Klein-Str. 27, Basel
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Walk-In Ambulanz
Kornhausgasse 7, Basel
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8 – 16 Uhr
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Privatpatienten

Wilhelm Klein-Strasse 27, Basel
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Patientenaufnahme und Notfallpsychiatrie
+41 61 325 51 00

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Kinder und Jugendliche:

Poliklinik
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Bei Notfällen ausserhalb der Öffnungszeiten (24h täglich):
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