Rituale gehören zum Alltag und bei Kindern sogar zur normalen psychischen Entwicklung. Rituale geben Ordnung und Sicherheit. Wenn sie aber beginnen, im Alltag einzuschränken und zu belasten, können aus Ritualen Zwangserkrankungen werden. Ein erstes Anzeichen ist die Erkenntnis, nicht mehr wirklich frei handeln zu können. Wenn zum Beispiel aus dem Gedanken, der Herd könnte noch angeschaltet sein, ein unausweichbarer Impuls wird, dies zehn Mal zu kontrollieren. Betroffene wehren sich in der Regel gegen diesen inneren Drang und erleben ihn oftmals als übertrieben und sinnlos, können ihm aber willentlich je-doch meist nichts eigenständig entgegensetzen. Betroffen von zum Beispiel Ordnungs-, Wäsch- oder Kon-trollzwängen sind nach Schätzungen der Schweizerische Gesellschaft für Zwangsstörungen (SGZ) bis zu 200 000 Personen in der Schweiz.
Hintergründe, neue wissenschaftliche Entwicklungen und Behandlungsmöglichkeiten
Seit über zehn Jahren führt die Schweizerische Gesellschaft für Zwangsstörungen eine jährliche Tagung mit Vorträgen und praxisnahen Vertiefungsworkshops durch. Dieses Jahr unter dem Titel «Zwangsstörun-gen im Fokus: Perspektiven für eine erfolgreiche Behandlung». Am 18. und 19. Januar 2020 findet die Ta-gung zum zweiten Mal an den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel statt.
Sowohl Fachpersonen als auch Betroffene und Angehörige können sich an der Tagung über die Hinter-gründe, neue wissenschaftliche Entwicklungen und Behandlungsmöglichkeiten rund um Zwangsstörungen bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen informieren und austauschen. «Wir wollen sowohl Fachleute als auch Betroffene und Angehörige über die neuesten Erkenntnisse zu Zwangserkrankungen informieren», sagt Dr. Charles Benoy, Tagungspräsident, SGZ-Vorstandsmitglied und Leitender Psychologe der Abtei-lung Verhaltenstherapie stationär (VTS) der UPK Basel.
Anmeldefrist läuft bis 5. Januar 2020
Am Samstag, 18. Januar 2020, richtet sich das Programm an Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen sowie andere Therapeutinnen und Therapeuten (Fachtagung). Der Sonntag, 19. Januar 2020 ist ein Informationstag für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Es werden nahezu die gleichen The-men wie am ersten Tag behandelt, allerdings unter besonderer Berücksichtigung der Sichtweise von Betroffenen und Angehörigen. Anmeldungen sind bis am Sonntag, 5. Januar 2020 möglich.
Das detaillierte Programm inklusive Anmeldeformular finden Sie auf der Tagungs-Webseite.
Ansprechpartnerin für Medien
Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Wilhelm Klein-Strasse 27,
4002 Basel, Telefon +41 61 325 51 11, www.upk.ch
Dr. phil. Charles Benoy, Leitender Psychologe Abteilung Verhaltenstherapie stationär VTS
Telefon +41 61 325 51 65 / E-Mail charles.benoy@ upk.ch