Heute ist völlig undenkbar, was vor 25 Jahren in Basel und auch andernorts Standard war: Patientinnen und Patienten mit schwersten psychischen Störungen, die in einigen Fällen gar Tötungsdelikte begangen hatten, wurden auf allgemeinpsychiatrischen Abteilungen gemeinsam mit allen anderen Patientinnen und Patienten behandelt.
Die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel änderten diese Situation 1997: Patientinnen und Patienten, die wegen ihrer psychischen Krankheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren, wurden auf einer besser gesicherten Abteilung zusammengebracht. Mit der Gründung dieser «Forensisch-Psychiatrischen Abteilung R2» vor 25 Jahren beginnt die Geschichte der heutigen Klinik für Forensik (UPKF). Die Patientinnen und Patienten wurden auf der neuen Abteilung «deliktpräventiv» behandelt: Im Zentrum der therapeutischen Bemühungen stand nun die Reduktion des Rückfallrisikos.
Aus der ersten Abteilung wurde Schritt für Schritt eine Klinik mit einem umfassenden Angebot über alle Behandlungsepisoden. Die Anbindung an die Universität Basel wurde 2014 mit der bislang schweizweit einmaligen Professur für forensische Psychiatrie gefestigt. Geleitet durch internationale wissenschaftliche Erkenntnisse – auch aus der eigenen Forschung - wurden Spezialangebote wie Gruppentherapien für Sexualstraftäter, Konsumenten illegaler Pornographie, die ambulante Gefängnispsychiatrie und die moderne hormonelle Behandlung von Sexualstraftätern aufgebaut. Oft war die Klinik für Forensik der UPK Basel die erste Klinik in der Schweiz, die diese Behandlung anbot. Das gilt insbesondere auch für den Aufbau der Kinder- und Jugendforensik. Das ambulante Angebot wurde 2011 zur schweizweit einzigen stationären kinder- und jugendforensischen Abteilung ausgebaut.
«Gesellschaftliche Aufgabe der forensischen Psychiatrie ist es, psychisch kranke Straftäterinnen und Straftäter so zu behandeln, dass sie mit einem akzeptablen Risiko wieder resozialisiert werden können. Gleichzeitig soll der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte möglichst gering bleiben was Freiheitsentzug, Zwangsmedikation und andere Einschränkungen betrifft», sagt Prof. Dr. Marc Graf, Direktor der Klinik für Forensik der UPK Basel. «Damit dies gelingt, benötigen wir Fachleute aller Berufsgruppen mit spezifisch-forensischer Ausbildung mit bester Motivation zu dieser herausfordernden und verantwortungsvollen Tätigkeit sowie eine geeignete Infrastruktur.»
Ihr Jubiläum feiert die Klinik für Forensik der UPK Basel am 20. September im Rahmen eines Symposiums, zu dem wir sie herzlich einladen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Flyer. Interessierte melden sich bitte unter fpk_admin_klinikleitung@upk.ch an.
Ansprechpartner für Medien
Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
Wilhelm Klein-Strasse 27, 4002 Basel, Telefon +41 61 325 51 11, www.upk.ch
Prof. Dr. Marc Graf, Direktor der Klinik für Forensik der UPK Basel, marc.graf@upk.ch.
Interviewanfragen bitte an: fpk_admin_klinikleitung@upk.ch, Tel; +41 61 325 59 16.