Das Magazin der Universität Basel bringt in seiner neuesten Ausgabe einen spannenden Bericht zum so genannten «Predictive Processing» des Gehirns, also die Fähigkeit, in Windeseile Ereignisse vorherzusagen und auf deren wahrscheinlichste Ursachen zu schliessen. Zum Bespiel
– wenn etwas zu Boden fällt – zu signalisieren, dass ein Aufprall und ein damit verbundenes Geräusch bevorsteht. Welche Mechanismen im Gehirn für diese Meisterleistung verantwortlich sind und wo genau die Schaltkreise sitzen, daran forschen die Teams der beiden Neurowissenschaftler Philipp Sterzer* (UPK) und Georg Keller (Friedrich Miescher Institut).
Wichtig für die Therapie
«Gewichtet das Gehirn beim 'Predictive Processing' falsch, aktualisiert es möglicherweise das innere Weltbild falsch oder versäumt es, dort zu korrigieren, wo es nötig wäre», erklärt Philipp Sterzer: «Bessere Erkenntnisse könnten wir deshalb in die Therapie von Wahnvorstellungen und Halluzinationen einfliessen lassen.»
Lesen Sie den Artikel «Die beste Schätzung der Wirklichkeit», «UniNova» 5/24», Dossier Hirnforschung.
*Prof. Philipp Sterzer ist Chefarzt am Zentrum für Diagnostik und Krisenintervention und Professor für Translationale Psychiatrie.