Muss die Schweiz ihre Drogenpolitik überdenken und in Zukunft Kokain kontrolliert abgeben? Die Suchtkommission des Bundes fordert ein rasches Hilfsangebot für Crack-Süchtige, um das sich in Europa zunehmend ausbreitende Elend mit – oft auch obdachlosen – Crack-Süchtigen einzudämmen. Crack-Süchtige seien Schwerstabhängige, die in einem «Teufelskreis aus Konsum und Beschaffung» leben, so der Vizepräsident der Kommissoin.
«Noch viele Fragen offen»
UPK-Suchtexperte PD Dr. Marc Vogel ist Mitglied einer Arbeitsgruppe, die für den Bund Empfehlungen erarbeitet hat. Noch seien viele Fragen nicht geklärt und das erfolgreiche Schweizer Modell der heroingestützten Behandlung (HeGeBe)* liesse sich nicht einfach auf Kokain übertragen. «Kokain ist deutlich schädlicher als Opioide, da es sich stark auf Herz und Gefässe auswirkt und Psychosen auslösen kann», gibt der Chefarzt am Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen zu Bedenken.
Hören Sie «Was tun gegen den wachsenden Crack-Konsum?» im «Echo der Zeit» vom 17. Juni 2024 (Radio SRF) und lesen Sie den Beitrag auf srf.ch. Hören Sie Marc Vogel auch im Gespräch mit Sandra Schiess im «Treffpunkt» («Kokainschwemme Schweiz», Radio SRF, 26. Juni 2024).
Zu 30 Jahren HeGeBe in der Schweiz erfahren Sie mehr im Interview «Den Preis zahlen die Jungen» mit unseren Suchtexperten Marc Vogel, Dr. Kenneth Dürsteler und Dr. Hannes Strasser.