Vier Fragen an Dr. André Nienaber

Der neue Direktor für die Pflege, die MTD und den Sozialdienst betont, wie wichtig diese Fachbereiche für den Behandlungserfolg sind.

Am 1. September hatte Dr. André Nienaber seinen ersten Arbeitstag als Direktor für die Pflege, die Medizinisch-Therapeutischen Dienste (MTD) und den Sozialdienst an den UPK Basel. Wer ist der Heilerziehungspfleger sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaftler, der bis anhin in Deutschland in der Forschung und als Dozent tätig war? Mit vier Fragen wollen wir uns dem neuen Geschäftsleitungsmitglied der UPK annähern.

Herr Nienaber, erlauben Sie mir zum Einstieg eine kleine Provokation. Weshalb sind die Pflegerinnen und Pfleger für die Patientinnen und Patienten in der Psychiatrie wichtig? Für die Therapien sorgen doch die Fachpersonen aus der Medizin und der Psychologie.

Dr. André Nienaber: Vielen Dank für Ihre Frage. Ich habe ein anderes und vielleicht weiteres Verständnis von Therapie. Therapie findet für mich nicht ausschliesslich in den Gruppen- oder Einzelterminen statt, sondern während der gesamten Behandlung. Therapie in der Psychiatrie erfolgt durch die verschiedenen beteiligten Berufsgruppen, und dazu gehört auch die Pflege. In diesem Sinne ist es ein wichtiger Auftrag der Pflegefachpersonen, die Patientinnen und Patienten darin zu unterstützen, mit ihrer Erkrankung in ihrem Alltag und in ihrer Lebenswelt zurechtzukommen und zum Beispiel in der Krise die Hoffnung aufrecht zu erhalten.

Durch Corona wurde die Arbeit der Pflegenden zum Medienthema. Die Belastungen in den Spitälern gehen oft über das Zumutbare hinaus. Hat die dadurch ausgelöste Debatte auch eine Auswirkung auf die Pflegerinnen und Pfleger in der Psychiatrie?

A.N.: Absolut. Besonders die psychischen Folgen der Pandemie, zum Beispiel im Hinblick auf das Thema Einsamkeit, und von Long-Covid müssen wir in den Blick nehmen. Gerade Kinder und Jugendliche sind von den Auswirkungen sehr stark betroffen. Psychiatrische Pflegefachpersonen sowie die anderen Professionen in der Psychiatrie sind daher stark gefordert in der Begleitung der Patientinnen und Patienten. Ihnen kommt eine grosse Verantwortung zum Beispiel bei der Information, Aufklärung und Begleitung dieser Personen zu. Ansonsten betrifft das Thema des Fachkräftemangels, das durch die Pandemie stark beeinflusst wird, auch die UPK.

Die Sozialarbeit und die MTD bilden einen bunten Strauss an Fachgebieten: Ergotherapie, Kunst- und Gestaltungstherapie, Musiktherapie, tiergestützte Therapie, Physio- und Bewegungstherapie… – Sind Sie mit der einen oder anderen von diesen Therapieformen besonders vertraut?

A.N.: Aus meiner Tätigkeit in verschiedenen psychiatrischen Bereichen von ambulant bis stationär sind mir die genannten Fachgebiete sehr vertraut. Ich habe zum Teil sehr eng mit den Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet. Auch im Rahmen meines Studiums der Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das interprofessionell ausgerichtet ist, habe ich mit den verschiedenen Fachgebieten zusammenarbeiten und erfahren dürfen, wie wichtig eine inter- beziehungsweise transprofessionelle Arbeit ist. Darüber hinaus arbeite ich in meiner Funktion als Leiter des Referats Psychiatrische Pflege der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) eng mit den Kolleginnen und Kollegen des Referats Gesundheitsfachberufe zusammen.

Welchen Eindruck haben Sie von den UPK Basel in der kurzen Zeit gewinnen können, die Sie inzwischen hier sind? Ist Ihnen etwas besonders aufgefallen?

A.N.: Mein erster Eindruck ist sehr positiv. In meiner kurzen Zeit in den UPK habe ich schon einige sehr interessante und spannende Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen führen dürfen und so einen kleinen Einblick in diese grosse Institution bekommen können. Besonders aufgefallen sind mir die hohe Professionalität der Mitarbeitenden und die starke Identifikation mit den UPK. Das hat mich sehr beeindruckt. Zudem habe ich eine sehr wertschätzende und respektvolle Atmosphäre erlebt und wahrgenommen und freue mich darauf, daran mitarbeiten zu können.

Herr Nienaber, vielen Dank für diese interessanten Ausführungen. Wir wünschen Ihnen weiterhin einen angenehmen Einstieg an den UPK Basel.

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Walk-In Ambulanz
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Montag bis Freitag,
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Privatpatienten

Wilhelm Klein-Strasse 27, Basel
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Patientenaufnahme und Notfallpsychiatrie
+41 61 325 51 00

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Kinder und Jugendliche:

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