Für die Pionierarbeit für eine offene Psychiatrie wurde die UPK Basel in der Kategorie «Qualitätsentwicklung als lernendes System» ausgezeichnet. Seit 2012 arbeiten die UPK Basel mit dem Trackkonzept. Dieses fördert gezielt die Behandlungskontinuität und ermöglicht es Patientinnen und Patienten, ab Eintritt von Fachteams mit diagnosespezifischer Kompetenz und insbesondere psychotherapeutisch betreut zu werden. Zudem müssen die Patienten bei Krisen die Abteilung nicht wechseln, wodurch sich beispielsweise suizidale Notfälle bei Menschen mit Persönlichkeitsstörung auf einer offenen Kriseninterventionsstation behandeln lassen.
Konkret wurde Zwang kontinuierlich reduziert und die Psychotherapie gestärkt. Die Behandlungspfade werden kontinuierlich an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst, ambulante und stationäre Behandlungen verzahnt sowie die Teams besser qualifiziert und spezialisiert. Die Öffnung der Klinik hat die Patientenzufriedenheit verbessert und Komplikationen haben stark abgenommen. Die Zwangsmassnahmen konnten reduziert werden (4-5% der Patientinnen und Patienten) und sind etwa halb so hoch wie im Schweizer Benchmark. Auch das Personal profitiert beim Trackkonzept von einer kontinuierlichen Verbesserung der Stationsatmosphäre.
Der Preis «Innovation Qualité» wird von der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medizin der FMH verliehen. Damit zeichnet die SAQM praxiserprobte Qualitätsprojekte aus, die das Schweizer Gesundheitswesen voranbringen. Die UPK wurde unter 37 eingereichten Projekten ausgewählt. Der Preis in der Kategorie «Qualitätsentwicklung als lernendes System» ist mit 15 000 Franken dotiert.
Fragen zum Trackkonzept beantwortet Prof. Undine Lang, Direktorin der Klinik für Erwachsene UPKE und der Privatklinik UPKP, undine.lang@. upk.ch