Mitte Februar berichtete Felix Müller in der Fernsehsendung «Gesundheit heute» über den therapeutischen Nutzen von LSD. Nun stellte der Leiter der Forschungsgruppe für substanz-gestützte Therapie am Symposium «80 Jahre LSD» in Basel die Ergebnisse seiner Studie über die positive Wirkung von LSD bei Depressionen vor. Es zeig sich: Zwei moderate bis hohe Dosen LSD können im Vergleich zu zwei niedrigen Dosierungen bei mittel- bis schwergradiger Depression die Symptome signifikant lindern.
Durchgeführt hat Müller die Studie mit Prof. Matthias Liechti, Leiter klinische Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsspital Basel, und dem biopharmazeutischen US-Unternehmen Mindmed. Behandelt wurden 61 Probandinnen und Probanden.
Studien, die LSD eine Wirksamkeit bei Depressionen bescheinigten, gab es zwar schon vor Jahrzehnten. Diese wurden aber nicht unter den heute strikten Bedingungen durchgeführt. Die Forschung stoppte, weil LSD schliesslich als Freizeitdroge in Verruf geraten war. Der Entdecker von LSD, Albert Hofmann, äusserte sich in seinem Buch «LSD – mein Sorgenkind» traurig über den Missbrauch von LSD als Droge.
Bei psychischen Krankheiten hätten diese Halluzinogene gegenüber herkömmlichen Medikamenten jedoch Vorteile. «Psychopharmaka müssen jeden Tag eingenommen werden und behandeln eher Symptome. Und wenn man sie absetzt, ist die Krankheit oft wieder da», so Felix Müller: «Halluzinogene hingegen wirken eher wie eine Psychotherapie.»
Die Studie wurde noch nicht von unabhängigen Fachleuten geprüft und ist noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht. Berichtet haben verschiedene Onlinemedien wie bazonline.ch, tagesanzeiger.ch, zeit.de oder sueddeutsche.de.