Ein Virus, das immer noch stresst?

Rund anderthalb Jahre sind seit der letzten Umfrage im Rahmen der «Swiss Corona Stress Study» unter der Leitung von Prof. Dominique de Quervain vergangen. Vor allem die Jungen haben gelitten. Und heute? In den UPK spielt Zukunftsmusik.

Während der Pandemie stieg nicht nur die Stressbelastung innerhalb der Bevölkerung stark an, auch der Anteil von Befragten mit schweren depressiven Symptomen erhöhte sich von 3 auf 18 Prozent. Besonders viele junge Menschen waren von diesen Symptomen betroffen. Hat sich die Situation in der Zwischenzeit verbessert? Prof. Dominique de Quervain, Direktor Abteilung Kognitive Neurowissenschaften an den UPK, zieht Bilanz: «Aktuelle Zahlen zur Situation heute haben wir nicht. Für viele Menschen dürfte sich die Situation durch die Abnahme der pandemischen Bedrohung und den Wegfall der Massnahmen jedoch verbessert haben.» Allerdings könne eine Belastung je nach Situation weiterhin bestehen, etwa wenn eine nahestehende Person an Covid-19 verstorben ist oder sich Probleme in der Schule oder im sozialen Leben chronifiziert hätten. «Zudem sind Menschen, die unter Long Covid leiden, auch aktuell einer grossen Belastung ausgesetzt.»

Erste Medikamentenstudie zu Long Covid
Unter der Federführung von Dominique de Quervain startete an den UPK die schweizweit erste Medikamentenstudie zu Long Covid. Diese untersucht, ob ein Wirkstoff, der in der Therapie von Multipler Sklerose eingesetzt wird, kognitive Symptome bei Long Covid mildern könnte. Kognitive Störungen wie Konzentrations-, Denk- und Gedächtnisprobleme sind häufige Symptome eines Post-COVID-19-Syndroms (Long Covid). Für diese Symptome, die noch Monate oder Jahre nach einer COVID-19-Erkrankung vorhanden sein können, gibt es derzeit keine Behandlungsmöglichkeiten. «Kognitive Symptome können sehr belastend sein. Wir hoffen, mit unserer Forschung einen Beitrag zur Entwicklung wirksamer Therapien leisten zu können», so der Neurowissenschaftler. Ergebnisse zur Studie werden gegen Ende 2023 erwartet.

Apps gegen Ängste und Virtual Reality
Das Team um Dominique de Quervain entwickelte übrigens diverse Apps. So zum Beispiel eine Virtual-Reality-App gegen Höhen- und eine gegen Vortragsangst, oder eine Smartphone-App gegen Spinnenphobie. Sämtliche Apps wurden in klinischen Studien getestet und erwiesen sich als wirksam. Zusammen mit dem Team von Klaus Bader, Leitender Psychologe Verhaltenstherapie an den UPK, erforschen Dominique de Quervain und seine Mitarbeitenden weitere innovative Möglichkeiten: «Wir wollen die Therapie von bestimmten Ängsten mit Hilfe von virtueller Realität unterstützen.»

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