Zwei Forscherteams um Prof. Philipp Sterzer von den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel und Prof. Georg Keller vom Friedrich Miescher Institut for Biomedical Research (FMI) wollen den Mechanismen von Psychosen genauer auf den Grund gehen. Ihr gemeinsames Forschungsprojekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mit 1,5 Millionen Schweizer Franken unterstützt.
Als Grundlage für «A cortical circuit approach to schizophrenia» dienen Studien aus Georg Kellers Forschungsgruppe, in denen die Wirkung von antipsychotisch wirksamen Medikamenten in der Hirnrinde von Mäusen erforscht wurde. Die von Philipp Sterzer geleitete Forschungsgruppe Translationale Psychiatrie setzt bildgebende Verfahren wie funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRI) und Hirnstrommessungen (EEG) ein.
Ein grosser Schritt für die Psychiatrie
Insgesamt sieben Forscherinnen und Forscher des FMI und der UPK werden in den nächsten vier Jahren an dieser Studie mit dem Ziel arbeiten, neue Erkenntnisse über die veränderte Gehirnaktivität bei Menschen mit Psychosen zu gewinnen. Die Erkenntnisse sollen helfen, neue, wirksamere Behandlungen zu entwickeln, insbesondere für Symptome, die heute in der Psychiatrie noch schwer zu behandeln sind.
Typische Symptome von Psychosen sind Wahn, Halluzinationen und desorganisiertes Denken. Die Betroffenen nehmen die Wirklichkeit verändert wahr oder verarbeiten sie anders. In der Schweiz leiden rund 0,5 Prozent der Bevölkerung an Schizophrenie, der häufigsten psychotischen Erkrankung.
Georg Keller (rechts im Bild) ist Neurobiologe am FMI. Philipp Sterzer ist Chefarzt am Zentrum für Diagnostik und Krisenintervention an den UPK Basel und Professor für Translationale Psychiatrie an der Universität Basel. Mehr dazu auch in «Understanding schizophrenia by bridging mouse and human brain circuits» (News des FMI).